Sauerkraut und unsere Gesundheit

Unser Darm

Den größten Nutzen von Sauerkraut hat unser Darm – und damit sowohl unser Immunsystem (etwa 90 Prozent aller Antikörper werden im Darm gebildet) als auch unsere Psyche über die Darm-Hirn-Achse. Der Darm produziert Hormone, die unsere Stimmung beeinflussen, wie das Glückshormon Serotonin oder Adrenalin, unseren Stress-Botenstoff.

Durch die Fermentation entstehen verschiedene Milchsäurebakterien wie die Lactobacilli brevis, mesenteroides oder plantarum, die eine gesunde Darmflora fördern. Die von den Bakterien produzierte Milchsäure und die im Sauerkraut enthaltenen Ballaststoffe stärken die Darmschleimhaut und regen die Darm-Peristaltik an. Giftstoffe und Gallensäuren werden dabei gebunden ausgeleitet.

So kann man mit Hilfe von Sauerkraut Blähungen, Verstopfung und Darmkrämpfe regulieren und Pilzen unseren Darm vergraulen.

Außerdem wird Milchsäure zur Energiegewinnung in den roten Blutkörperchen, in der Leber und in den Muskeln genutzt.

 

Unser Herz

Unser Herz profitiert vom Sauerkraut durch dessen Ballaststoffgehalt von ca. 2,14 g in 100 g Sauerkraut, und da es – wie alle pflanzlichen Lebensmittel – kein Cholesterin enthält. So fördert es einen ausgeglichenen Cholesterinspiegel und kann dadurch Erkrankungen wie Arteriosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen mit vorbeugen helfen.

 

Unser Vitaminhaushalt

Sauerkraut enthält vor allem Vitamin C, Vitamin K2, Folsäure und Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A.

Vitamin K braucht unser Körper zusammen mit Vitamin D, um die Knochen stark zu halten; Sauerkraut bietet somit einen gewissen Schutz vor Osteoporose.

Folsäure, auch mitunter als Vitamin B9 oder Vitamin B11 bezeichnet, ist an etlichen Stoffwechsel- und Wachstumsprozessen beteiligt.

Bei einem Folsäure-Mangel können Schäden bei der Entwicklung von Blut, Zellen und der DNS entstehen. Deshalb muss gerade bei Schwangeren auf eine ausreichende Folsäure-Zufuhr geachtet werden.

Carotine agieren als natürliche Antioxidantien: sie binden freie Radikale und bewahren auf diese Weise die gesunden Zellen vor einer Schädigung. Carotine tun besonders unseren Augen als Netzhautschutz und unserer Haut als Faltenschutz gut.

Antioxidantien wirken zusätzlich entzündungshemmend und damit auch schmerzlindernd.

Unser Mineralstoffhaushalt

100 g Sauerkraut enthalten 355 mg Natrium, 288 mg Kalium, Kalzium 48 mg und 14 mg Magnesium.

Dazu kommen die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan, Phosphor und Zink.

Durch all diese Nährstoffe bewirkt Sauerkraut u. a. eine Erhöhung des Stoffwechsels sowie eine Förderung der Durchblutung.

 

Unser Gewicht

Bei einer Menge von 100 Gramm enthält  Sauerkraut nur 0,31 Gramm Fett, 0,77 Gramm Kohlenhydrate, 2,14 Gramm Ballaststoffe und 21 Kilokalorien (kcal). Deshalb sollte man es öfter in die Ernährung mit einbeziehen, wenn man abnehmen oder sein Gewicht halten möchte.

Achtung

Sauerkraut enthält eine recht hohe Menge an Natrium (355 mg), das Menschen mit Herz-Kreislauf- und/oder Nierenerkrankungen beachten müssen.

 

Tipps

Sauerkraut ist ein gesundes und kalorienarmes Lebensmittel. Es trägt zu einer ausgewogenen Ernährung bei und kann viele Gerichte ergänzen.

Man kann es roh und gedünstet verzehren. Doch rohes Sauerkraut verfügt über wesentlich mehr Nährstoffe als erhitztes. Und nur nicht erhitztes Sauerkraut enthält die vielen Milchsäurebakterien. Sauerkraut in der Dose, im Glas oder Beutel wird zwecks Haltbarkeit pasteurisiert oder sterilisiert, was die gesunden Bakterien abtötet.

Sauerkraut sollte nicht lange erhitzt und schon gar nicht in Wasser gekocht werden. Wenige Minuten auf dem Herd reichen aus und erhalten den Biss.

In raffinierten Gerichten kombiniert man Sauerkraut mit anderem Gemüse oder Obst. Die Säure kann durch Äpfel, Birnen oder Trauben beziehungsweise durch Karotten oder Rote Bete vermindert werden. Auch gleichen Dips mit  Sahne, süß oder sauer, oder für Veganer auf Kokos- oder Sojabasis die Säure etwas aus.

 

Wenn man Sauerkraut warm essen möchte, gehört zum klassischen Gericht der Kartoffelbrei, natürlich selbst gestampft und nicht aus der Tüte.

Gedünstetes und erhitztes Sauerkraut kann man mit verschiedenen Gewürzen wie Gewürznelken, Kümmel, Lorbeerblättern, Wacholderbeeren oder Kräutern wie Minze oder Rosmarin verfeinern – je nach Gusto.

 

Quelle: Die Nährwertangaben basieren auf dem Bundeslebensmittelschlüssel 3.02.

 

Hier finden Sie ein einfaches Rezept, um Sauerkraut selbst zu fermentieren. 

 

 

© Sabine Rohwer, Holistic Care GmbH