Gebetsheilung

Bei dieser Heilform bittet die Heilerin/der Heiler Gott in einem Gebet um Heilung für den/die Heilungssuchende/n.

Die Heilerin/Der Heiler legt dem Heilungssuchenden die Hände auf den Kopf, auf die Schultern, auf eine schmerzende Stelle (siehe auch unter „Handauflegen“) oder berührt ihn gar nicht. Sie/Er spricht laut oder leise ein Gebet. Es kann ein bekanntes Gebet sein. Recht beliebt ist „Das Vaterunser“, das von Jesus formulierte, älteste Gebet der Christenheit (Matthäus 6, 9-13; Lukas 11,1-4) oder ein anderes, das der Heilerin/dem Heiler in dem Moment der Behandlung für den Heilungssuchenden in den Sinn kommt.

 

Das Gebet unterstützt die Einfühlung und das Bewusstsein, ein Kanal für Gottes Hilfe zu sein. Die Heilerin/Der Heiler vertraut darauf, dass Gott das geschehen lässt, was ER in der Situation für den Heilungssuchenden für richtig und nötig erachtet.

 

Im frühen Christentum wurde hier von „Pneuma“ (griechisch: Geist) gesprochen, dem sogenannten Lebensatem oder dem Heiligen Geist, der auf diese Weise übermittelt wird. Diese Praxis wurde bei Heilungsfürbitten und zu Segnungen angewendet (Matthäus 19, 13 oder Markus 8, 23). Aus der Bibel weiß man, dass Jesus und seine Jünger oft die Hände zur Heilung auflegten. Vorher jedoch fragte Jesus die zu heilende Person: „Willst du gesund werden?“ (Johannis 5, 6). Durch diese Frage wird der Heilungssuchende dazu veranlasst, sich darüber bewusst zu werden, ob er wirklich gesund sein will.

 

Im Gebet tritt der Mensch im Innersten seines Herzens vor die Gegenwart Gottes. Geschieht das in aufrichtiger Hingabe, so geht vom Gebet eine wunderbare, heilende Kraft aus.

Die Gebetsheilung ist eine Behandlungsform, bei der die Funktion der Heilerin/des Heilers besonders deutlich wird: Die Heilerin/Der Heiler ist Kanal und Werkzeug. Die Heilerin/Der Heiler bittet Gott um Heilung, wohl wissend: SEIN Wille geschehe. Man glaubt fest an die göttliche Heilkraft.

 

© Sabine Rohwer, Holistic Care GmbH