Die Geschichte der Geistigen Heilweisen geht bis zu den ersten Menschen zurück. Wenn ein Kind weint, über Schmerzen klagt, hält die Mutter in der Regel automatisch die Hand auf die schmerzende Stelle des Kindes.
Von Jesus Christus sind viele Heilungen in der Bibel festgehalten worden. Er heilte überwiegend durch Handauflegen.
In der Bibel in Korinther 1; 12,9 Eu werden Geistheiler angesprochen.
HeilerInnen waren nicht nur spirituelle HeilerInnen, sondern auch Heilkundige, im Sinne von Naturheilkunde. Sie kannten die Pflanzen und deren bestimmte Zubereitungen bei den jeweiligen Erkrankungen.
Religiös-magische Vorstellungen über die heilende Wirkung von göttlichen oder anderen übernatürlichen Kräften lassen sich bis in die Frühzeit der Medizingeschichte zurückverfolgen. Klassische Beispiele aus dem westlichen Kulturkreis sind der Asklepios-Kult bei den Griechen.
Asklepios (griechisch: herausgeschnitten, lateinisch Aesculapius, deutsch Äskulap) ist in der griechischen Mythologie der Gott der Heilkunst.
Die Schlange, die sich in den meisten Darstellungen um den Äskulapstab windet, weist ihn den Erd-Gottheiten zu.
In Kulturen, in denen die Tradition des Heilens überlebt hat, wie in England und Brasilien, werden auch heute noch neben vorhandener konventioneller medizinischer Betreuung Heiler konsultiert.
Vom frühen Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert war im christlichen Abendland Handauflegen als Hexerei verpönt.
Ende des 18. Jahrhunderts führte Franz/Friedrich Anton Mesmer die Magnetopathie ein. Mesmer wurde 1734 in Iznang am Bodensee geboren. Er war tätig als Arzt und Heiler und der Begründer der Lehre vom animalischen Magnetismus, auch Mesmerismus genannt.
An Universitäten wurde intensiv zu Spiritualität, Medialität und zu Heilungen geforscht. In Mitteleuropa gab es bis vor wenigen Jahrzehnten ein bemerkenswertes wissenschaftliches Wissen, wichtige Forschungen und Veröffentlichungen (Kardec, Zöllner).
Zur Zeit Hitlers wurden viele Studien und Bücher vernichtet, Forscher und Wissenschaftler vertrieben oder getötet und ihre Erkenntnisse für ungültig erklärt.
Nach und nach wird dieses Wissen wiederentdeckt. So werden gerade einige wichtige Werke, die Deutsche damals nach Brasilien gerettet hatten, neu aufgelegt. Die Brasilianer haben eine lange Geschichte, vor allem im Bereich des Spiritismus. Dagobert, Gründungsmitglied des Dachverbands Geistiges Heilen, DGH, und Fernanda Göbel, ehemalige DGH-Vorsitzende, setzen sich dafür ein, dieses Wissen zu verbreiten (siehe: www.marinho-goebel.de).
Das geistige Heilen wurde in Deutschland fortwährend unspektakulär ausgeübt. Man arbeitete im Verborgenen und wurde so als Okkultist bezeichnet. In den ländlichen Regionen hatte jedes Dorf weiterhin seinen Heiler, seine Heilerin, „Kräuterhexe“, zu denen die Menschen gingen. Sie wurden auch als Knochenbrecher, Spökenkieker und Besprecherin bezeichnet.
Die Kirchen praktizierten ebenfalls weiterhin traditionell mit Gebeten, Kranksalbungen und Sakramenten das spirituelle Heilen als elementare Bestandteile der Religionsausübung.
Die HeilerInnen der deutschen Nachkriegszeit waren in der Regel tief verwurzelt in ihrem christlichen Glauben. Die Kunst des Heilens wurde üblicherweise von einer Generation zur anderen weiter gegeben. Sie arbeiteten nebenbei heilerisch und erhielten dafür in der Regel Naturalien.
Ende der 60er, Anfang bis Mitte der 70er Jahre entstand ein neuer gesellschaftlicher Trend: die Sinnsuche in Spiritualität. Die Welle der Esoterik rollte ein. Denn die großen christlichen Kirchen konnten die Fragen der Suchenden nicht beantworten, hatten sich von der Seelsorge, vom Heilen weitestgehend zurückgezogen. So schienen Indische Gurus und fernöstliche Religionen bessere Perspektiven zu bieten.
Der Nebeneffekt war dabei, dass das geistig-spirituelle Heilen wiederentdeckt wurde. Die Menschen suchten ganz bewusst nicht nur aus Enttäuschung von den Kirchen, sondern weil sie auch oft die begrenzten Möglichkeiten der Schulmedizin leidvoll erfuhren.
Der Begriff „geistige Heilung“ wird in christlichen Schriften bereits im 18. Jahrhundert verwendet.
Das Wort „Geistheilung“ wird vor allem ab 1960 durch die übersetzten Werke des Engländers Harry Edwards (1893 - 1976) verbreitet, dessen Einsatz die Zusammenarbeit von Schulmedizin und Geistheilung in England zu verdanken ist.
Damals erschien mit „Geistheilung“ die von Eberhard Maria Körner geschriebene Übersetzung des Werkes „Spirit Healing“(1960) im Bauer Verlag. 1963 erschien dann mit „Wege zur Geistheilung“ die von Emma Busse geschriebene Übersetzung des Werkes „A Guide to Spirit Healing“ von Edwards (1950).
Der weniger weit verbreitete Begriff „Geistiges Heilen“ (spiritual healing) taucht Ende des 19. Jahrhunderts auf, unter anderem in Verbindung mit „Christian Science“ (deutsch: Christliche Wissenschaft), die von Mary Baker Eddy (1821–1910) 1875 veröffentlichte Lehre, die sie in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur heiligen Schrift“ formulierte.
1971 kam Therapeutic Touch, die heilende Berührung, auf. Dr. Dolores Krieger, eine amerikanische Pflegewissenschaftlerin, und die Heilerin Dora Kunz verbreiteten es in Krankenhäusern als Pflegeintervention. Man kann Therapeutic Touch als eine moderne Version verschiedener alter Methoden des Handauflegens bezeichnen, deren Praxis auf der Annahme beruht, dass alle Lebewesen komplexe Energiefelder sind. Therapeutic Touch hilft, das energetische Gleichgewicht wieder herzustellen und fördert den freien Energiefluss in Mensch und Tier.
© Sabine Rohwer, Holistic Care GmbH